MUSEUM DER BAYRISCHEN GESCHICHTE + BAVARIATHEK

REGENSBURG | EU-weit offener Realisierungswettbewerb | Ankauf | 2013

MUSEUM DER BAYRISCHEN GESCHICHTE + BAVARIATHEK

REGENSBURG | EU-weit offener Realisierungswettbewerb | Ankauf | 2013

MUSEUM DER BAYRISCHEN GESCHICHTE + BAVARIATHEK

REGENSBURG | EU-weit offener Realisierungswettbewerb | Ankauf | 2013

Dietmar Moser, Matthias Seyfert, Susanne Seyfert | Architekturbüro 1
Paul Wichert, Julia Haselsteiner, Jörn Besser (Rendering)
TB Feischl (Beratung Haustechnik)
Harald Weiß (Beratung Statik)

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ENTWURFSIDEE
Der Neubau des Museums der Bayrischen Geschichte steht selbstbewusst als Sammlung von Exponaten des 19. bis 21. Jahrhunderts am Donauufer Regensburgs. Als prägnantes Bild wird eine geschwungene Skulptur mit Korbgeflecht gewählt. Assoziationen an das Sammeln von Objekten sind gewollt. Die Donau mit zarten, unregelmäßigen Wellen kann ebenfalls in der Fassade gesehen werden.

STÄDTEBAU
Die städtebauliche Neuordnung des südlichen Donauufers plant eine untere und eine obere Donaupromenade. Der Museumsneubau schließt die vorhandene Baulücke auf der gesamten Länge. Klar begrenzt er die obere Promenade und fasst den Hunnenplatz neu. Die Restblockrandbebauungen Trunzerquartier wird mit dem Neubau der Bavariathek geschlossen.
Das Brüchnerquartier wird mit dem Nebengebäude des Museums neu gefasst. Die ursprüngliche Gassenstruktur wird wieder hergestellt.

FREIRAUM
Am Donaumarkt - der oberen Promenade - wird die vorgeschlagene Allee übernommen und durch Bänke ergänzt. Der Wochenmarkt hat längs der Donau großzügig Raum und kann sich auf den Hunnenplatz erweitern. Dieser wird durch frei verteilte liegende Stadtmöbel scheinbar zufällig bereichert. Beide Plätze verbindet ein gedeckter Durchgang und der gemeinsame Belag - Pflastersteine ohne Trennung von Straße und Gehsteig als Shared Space überziehen den gesamten Freiraum und bilden eine vielseitig nutzbare Fläche. Zwischen beiden Plätzen am Durchgang liegen der Eingang ins Museum und in das Restaurant. Dieser Bereich zieht Besucher durch seine attraktive Möblierung an.

BAUKÖRPER
Die Wettbewerbsaufgabe wird in drei Baukörpern realisiert. Das Museum erstreckt sich über das Donauufer. Die Bavariathek liegt attraktiv am Hunnenplatz. Das Nebengebäude ist über die Klostermeyergasse gut erreichbar. Die Teilung in drei Gebäude schafft eine klare Adressbildung. Die Bavariathek tritt neben dem Museum eigenständig auf. Das Nebengebäude mit Umkleiden, Lagern und Technikflächen kann für diese Funktionen optimiert werden und stört den Museumsbetrieb nicht. Der Museumsneubau ist von dienenden Funktionen wie Technikräumen, Fluchttreppen etc. weitgehend befreit. Große, zusammenhängende und flexibel nutzbare Flächen werden möglich.

MUSEUM
Der Neubau des Museums der Bayrischen Geschichte ist gegliedert in Räume innerhalb der Korbskulptur und in Räume unter der Skulptur. Zwischen Hunnenplatz und Donaumarkt betritt man das Foyer. Längs des Donauufers mit Ausblick zum Markt und unterhalb des Korbes der von 5m Raumhöhe auf über 6m ansteigt, entsteht ein spannender Raum. Die Lust, den versteckten Teil des Museums - die Dauerausstellung innerhalb der Skulptur - zu besuchen, wird gezielt geweckt. Das Foyer ist großzügig dimensioniert, dient als Begegnungsraum für Sonderausstellungen und Veranstaltungen, es nimmt den Museumsshop sowie den Ticket- und Infobereich auf und verteilt die Besucherströme. Die Flächen für Veranstaltungen und Sonderausstellungen, welche öfter umgebaut werden, sind am Ostende des Foyers nahe zum Nebengebäude untergebracht. In einem Zwischengeschoss liegt die Museumspädagogik, darunter die Toiletten und die Garderoben. Das Erdgeschoss kann unabhängig vom Museum auch am Abend extern genutzt werden. Direkt am Haupteingang befindet sich die Kasse, bei dieser startet der Aufgang in die Dauerausstellung. Über eine Fuge betritt man die Korbskulptur im Obergeschoss. Die Ausstellung beginnt mit den Traditionen, dem Welcome in Bavaria. Weiter geht es mit Geschichte von 1800 in verschiedenen Etappen bis 1900. Der Raum steigt dabei unmerklich an und die Raumhöhe wird größer. Geschichtlich wie räumlich ist um 1900 der Wendepunkt erreicht. Von diesem geht es wiederrum unmerklich ansteigend bis in die Gegenwart. Der Bayernhimmel als Abschluss und Höhepunkt der Ausstellung wird mit einem Blick in die Dachlandschaft Regensburgs und auf den Dom gekrönt. Austritt auf die Dachterrasse mit möglicher Freiluftausstellung wird angeboten. Querverbindungen zwischen den Etappen und Ausblick auf die Donau bereichern den Rundgang. Die gesamte Dauerausstellung ist als eine zusammenhängende, frei bespielbare Fläche konzipiert. Die geringe Steigung von 2,4% wird als fast eben wahrgenommen, schafft aber über die gesamte Länge der Ausstellung einen Höhenunterschied von fast drei Metern. Vom Hochpunkt der Dauerausstellung geht es über eine Kaskadentreppe zurück ins Foyer in den Museumsshop. Das Restaurant gegenüber dem Museumseingang wird nicht nur die Museumsbesucher anziehen. Leicht erhöht am Brückenkopf gelegen, schwebt der obere Teil des Gastraumes über dem Platz. An schönen Tagen kann der Hunnenplatz und der Donaumarkt bespielt werden. Eine vielfältige Bereicherung für Museum, Bavariathek und die Donaupromenaden ist zu erwarten.

FASSADE
Die Fassade des Museums besteht aus verflochtenen Metallstäben. Senkrechte Staken und waagerechten Flechtruten ergeben ein fugenloses Geflecht welches sich über den gesamten Körper und alle Ecken und Kanten zieht. Die geflochtene Skulptur assoziiert einen Korb gesammelter Exponate und zitiert die Donau mit ihren zarten und unregelmäßigen Wellen.
Farblich an die Dachlandschaft Regensburg angepasst, zeigt das Museum seine Sonderfunktion, ohne als Fremdkörper zu wirken.

BAVARIATHEK
Die Bavariathek betritt man direkt vom Hunnenplatz aus. Im Erdgeschoss liegt der öffentliche Teil. Alle Räume sind nach außen orientiert und um den Innenhof gruppiert. Darüber liegen Bibliothek und Bildarchiv. In zwei weiteren Geschossen ist die Verwaltung um ein helles Atrium gruppiert. Nach außen zeigt sich die Bavariathek als eigenständige Adresse mit selbstbewusster moderner Fassade. Sie zeigt ihre Zugehörigkeit zur Blockrandbebauung und zugleich die Anbindung an das Museum.

NEBENGEBÄUDE
Das Nebengebäude kann über die Klostermeyergasse mit LKW befahren werden. Der teilweise gedeckte Platz zwischen Nebengebäude und Museum dient als temporäre Lagerfläche für Container, Fahrräder, etc. und kann auch für Freiluftinstallationen des Museums genutzt werden. Im Erdgeschoss sind Lager und Anlieferungsflächen untergebracht.
Im zweiten Obergeschoss mit Brückenverbindung zum Museum liegen die Sozialräume sowie weitere Lagerflächen. Darüber und darunter liegen die Technikräume des Museums.
Über die Brücke sind diese optimal mit dem Museum verbunden. Die Außengestaltung orientiert sich an den Putzfassaden der Umgebung und wird unaufgeregt ausgeführt.

FLUCHTWEGE
Das Fluchtwegkonzept ist überraschend einfach. Im Erdgeschoss führt der Fluchtweg auf kurzem Weg direkt ins Freie. Für die Obergeschosse gibt es für alle drei Baukörper zwei Fluchttreppenhäuser. Diese liegen am Ostende der Bavariathek und im Nebengebäude. Über drei Brücken (auf 8,05m, 8,75m und 9,30m Höhe) ist das Museum direkt angebunden.
Für den Beginn der Ausstellung und das Zwischengeschoss gibt es eine weitere Brücke (auf 3,50m Höhe).

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