SCHULZENTRUM KIRCHDORF

KIRCHDORF | nicht-offener Architekturwettbewerb | Nachrücker | 2019

KINDERGARTEN NEUSTADT

BRAUNAU | geladener Architekturwettbewerb | 1. Preis | 2019

Dietmar Moser, Lukas Beltrame, Anita Foune, Aude Harant
ARGE mit O+z architektur Robert Oberbichler, Johann Zaunrieth

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BESTEHENDE SITUATION                                                                                  
Der bestehende Schulkomplex stellt sich aus mehreren Bauteilen unterschiedlichen Alters dar und wird als heterogenes Gebäudeensembles vorgefunden.
Den ältesten Teil des Ensembles bildet ein langgestreckter, zweihüftiger Baukörper. An dessen Stirnseite, Richtung Parkstraße, ist die "ursprüngliche Haupterschließung" der Schule ablesbar. An dieses dreigeschossige Bauvolumen angegliedert, befindet sich zentral am Grundstück die älteste der drei Turnhallen, samt Garderoben mit Hauptbelichtung Richtung Innenhof. Der bestehende Innenhof, als zentrales räumliches Element der Schulanlage, wird durch drei miteinander verbundenen, höhenmäßig versetzten Baukörper gefasst. Ein Vordach schafft auf Seite der Parkstraße die räumliche Trennung zwischen Innenhof und dem Vorbereich - Eingang Volksschule.

Die drei gestaffelten Baukörper zeichnen sich durch ihre klare Struktur und innere Offenheit aus. Die Gebäudetypologie ist im Wesentlichen ein- bis zweihüftig.
Die Orientierung der Klassenräume besteht nach Südosten Richtung Grünraum.
Einen weiteren Bauteil gleichen Alters bildet die Schwimmhalle mit Saunabereich und einem darüberliegendem Turnsaal, im hinteren, nordöstlichen Teil des Grundstückes.
Im nordwestlichen Bereich bildet ein L-förmiger Gebäudewinkel den jüngsten Teil des Ensembles, was jedoch durch die historisierende Fassade nicht sofort erkennbar ist. Dieser einhüftige Gebäudeteil orientiert sich nach Nordwesten Richtung Adalbert Stifter Straße. Hier befindet sich auch der bestehende Haupteingang der Hauptschulen, welcher im Kontext der städtebaulichen Ausrichtung, insbesondere auch der Lage der Bushaltestelle, als nicht überzeugend erscheint.
Kleinere, jüngere Zubauten, wie eine fragwürdig positionierte dritte Turnhalle im Innenhof, ein Hausmeistertrakt, sowie eine neue Hortgruppe ergänzen das bestehende „Gebäudekonvolut“.

DIE ZIELSETZUNG
Die bestehenden Bauvolumina bieten in Summe ein „Zuviel“ an Nutzläche und sollen durch bereinigende Interventionen/Abbrüche auf das erforderliche Maß rückgebaut werden. 
Die derzeitigen Unterrichtsbereiche gliedern sich in Volksschule und Hauptschule. Diese sollen zu jeweils einer kompakten Schulform (Volkschule und Neuer Mittelschule) zusammengefasst werden. Die innere Organisation der Schulen soll neu definiert werden, dabei soll besonderes Augenmerk auf die Zugangssituation/Erschließung gelegt werden.
Als neuer, alles verbindender Gebäudeteil, soll eine zentrale großzügige Aula entstehen, welche schulstrategische Funktionen bündelt und über den Schulbetrieb hinaus bespielt werden kann.
 
DER ENTWURF
Die Grundkonzeption sieht die Trennung von Volksschule und Neuer Mittelschule in unterschiedlichen Gebäudeteilen vor. Dadurch wird eine klare inhaltliche Struktur geschaffen. Durch zwei getrennte Haupteingänge/Garderoben wird der Schulbetrieb funktional entflechtet.
Die Neue Mittelschule findet im älteren, langgestreckten Baukörper samt L-förmigem Anbau Platz. Die Volkschule wird in den zwei, zum Hof hin orientierten gestaffelten, Baukörpern neu organisiert. Beide Schulen werden über einen großzügigen Vorbereich, im Anschluss zur Parkstraße betreten. Eine neu errichtete Arkade/Querspange, welche auch die Bushaltestelle miteinschließt, ermöglicht eine gedeckte, fußläufige Erschließung beider Gebäudekomplexe.
Zentrale Überlegung ist es, die Qualitäten des bestehenden Innenhofes zu stärken und diesen als multifunktionalen Pausenhof in den Entwurf einzubinden.
Die neu konzipierte Aula erstreckt sich hierzu über die gesamte Breite des Innenhofes, Sie stellt das Rückgrat - die Verbindung - der beiden Schulen dar und schafft eine großzügige Verknüpfung von Innen- und  Außenraum. 
Die Aula bündelt die die zentralen Funktionen des Aufenthalts, der Bibliothek, des Veranstaltungsbereichs, eines Ausstellungsraumes und abtrennbaren Mehrzweckbereiches. Ausspeisung, Lehrküche und Musikraum befinden sich im unmittelbaren Anschluss zur Aula. Eine großzügige Sitztreppe schafft Verbindung ins erste Obergeschoss der Neuen Mittelschule. Die hofseitig verglaste Fassade ist großzügig öffenbar und erweitert die Aula mit den Pausenhof.
Der Pausenhof kann ebenso über die Garderoben beider Schulen betreten werden. Den Außenraum bespielen auch die hier angeordneten Funktionen der Ausspeisung und Lehrküche. Durch eine allseitige Öffenbarkeit der flankierenden Strukturen zum Hof hin, wird dieser zum zentralen Lebensraum.
Die neu geschaffenen Dachterrassen bieten je Schule die Möglichkeit den Unterricht im Freien abzuhalten - „grüne Klassenzimmer“ erweitern die neu geschaffene Großzügigkeit des Hofes in die dritte Dimension.

Die Organisation der Unterrichtsbereiche orientiert sich im Wesentlichen an den bestehenden Klasseneinteilungen bzw. der vorhandenen Gebäudestruktur. Die Marktplätze der Neuen Mittelschul-Cluster, erhalten großzügige Fassadenöffnungen mit Sitzparapeten, welche zum Aufenthalt in den Pausen oder beim selbstständigen Lernen genutzt werden können.  
Die innere Neuorganisation der geforderten Fläche erlaubt es, den hintersten nordöstlichen der drei gestaffelten Bestandsgebäude abzubrechen. Dadurch wird Grünfläche generiert, die als Sportfläche der Volksschule genutzt werden kann. Gegenüberliegend im Nordwesten ist das Sportareal der Neuen Mittelschule angedacht.
Der Sporttrakt befindet sich zwischen den Außenspielflächen. Ein Abbruch der im Pausenhof positionierten, bestehen Turnhalle findet hier neue Gestalt. Ebenso wird hier der Saunabereich neuintegriert und entsprechend organisiert. 
Um die unterschiedlich- höhengestaffelten Baukörper des Turntrakts zu beruhigen, werden diese durch eine vorgesetzte Fassadenhülle zusammengefasst. So entsteht nach außen ein klar formuliertes, einheitliches Erscheinungsbild.
Ziel ist es die Ausstattung der Bestandsgebäude zu modernisieren und Barrierefreiheit, Brandschutz, sowie Haustechnik auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen.
Die Sanierung der Sanitäranlagen, sowie die erforderliche Erneuerung der Oberflächen, besonders im Bereich der Volksschule ist Teil des Entwurfskonzepts.  

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