WOHNBAU MAYERHOFSTRASSE

LINZ | geladener Architekturwettbewerb | 2. Preis | seit 2016

WOHNBAU MAYERHOFSTRASSE

LINZ | geladener Architekturwettbewerb | 2. Preis | seit 2016

Dietmar Moser, Daniela Walder, Florian Dessl, Julia Haselsteiner

Mayerhofstraße_S7
Mayerhofstraße_S5
Mayerhofstraße_S6
Mayerhofstraße_S4
Mayerhofstraße_S2
Meierhofstraße_3er_Ansicht

STÄDTEBAU | PUNKT UND RIEGEL IM RICHTIGEN MASSTAB
Die Aufgabe des vorliegenden Architekturwettbewerbes umfasst eine Bebauungsstudie für eine freifinanzierte Wohnanlage in Kleinmünchen. Die Umgebung des Bauplatzes ist geprägt von einer sehr heterogenen Bebauung. Im Süden befinden sich kleinteilige Einfamilienhäuser, im Nordwesten und Osten neu errichteter Geschoßwohnbau mit bis zu 5 Geschoßen und im Nordosten ein großformatiges Verwaltungsgebäude eines Energieerzeugers. Die Gegend ist als Mischgebiet gewidmet und entwickelt sich von einem Betriebsbaugebiet inzwischen zu einem Wohngebiet. Das Grundstück ist gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Die vorgeschlagene Bebauung reagiert auf die unterschiedlichen Maßstäbe und ordnet sich sozusagen als "Vermittler"  zwischen großem Geschoßwohnbau und kleinteiligem Einfamilienhausbau ein. Sechs Baukörper passen sich in ihrer Maßstäblichkeit in die Umgebung an und schaffen gleichzeitig ein für den Bewohner gut überschaubares Umfeld. Die 2- bis 4-geschoßigen Baukörper treppen sich nach Süden hin ab und schaffen ausreichend Abstand zur kleinteiligen Bebauung. Nach Norden sind die vier Geschoße aufgrund des tiefer liegenden Geländes gut verträglich. Der große Vorteil dieser Punkt- und Riegelbebauung ist der differenzierte und großzügige Außenraum, der durch die leicht gedrehte und versetzte Anordnung entsteht. Die offene Anordnung der Baukörper zur Mayrhoferstraße hin, schafft eine einladende Geste und schottet die Wohnanlage bewusst nicht zur Umgebung hin ab.

ERSCHLIESSUNG | BEGEGNUNGSZONE
Das längliche Grundstück wird stirnseitig von der Mayrhoferstraße erschlossen. An der Straße befinden sich 14 oberirdische Parkplätze. In der zentral unter der inneren Erschließungsstraße liegenden effizienten Tiefgarage finden weitere 65 PKW Platz. Die einzelnen Häuser sind mit kurzen Wegen direkt an die Garage angebunden. Damit wird kein Individualverkehr in die Wohnanlage hineingezogen und ermöglicht eine in das Innere führende differenzierte Wohnstraße für Fußgänger und Radfahrer. Aufgrund des Grundwasserspiegels wird die gesamte Zugangs- und Erdgeschoßebene um 70 Zentimeter angehoben. Die Wohnstraße führt durch das gesamte Wohngebiet und weitet sich zu zwei öffentlichen Quartiersplätzen auf. Die Eingänge von jeweils drei Häusern sind zueinander orientiert und öffnen sich zum Quartiersplatz. Dadurch entwickelt sich eine lebendige Begegnungszone mit großzügigen, zusammenhängenden Freiflächen und sich erweiternden Plätzen, welche die Wohngebäude miteinbeziehen und zu einem räumlichen Gesamtensemble verknüpfen.

HÄUSER | 2 TYPEN MIT ECKAUSBISSEN
Die sechs Baukörper bestehen aus zwei Baukörpertypen, die jeweils dieselben Abmessungen haben. Die gesamt 52 Wohnungen sind je nach optimaler Besonnung und Belichtung in den Punkt- und Riegelhäusern angeordnet. Die wohnungsbezogenen Freiflächen werden als Loggia aus dem Baukörper ausgeschnitten und gliedern somit auch die einzelnen Baukörper.
Nach oben hin werden die „Ausschnitte“ größer und ergeben im Dachgeschoß Penthäuser mit hochwertigen Freiflächen. Im Erdgeschoß werden die Hauseingänge ebenso ausgeschnitten und bieten überdachte Zugänge, Vorbereiche und Abstellflächen für Fahrräder, die dem gemeinsamen Quartiersplatz zugeordnet sind. Die effizienten Erschließungskerne (3-Spänner) erschließen die 8-11 Wohnungen pro Baukörper. Die Wohnungen sind klar und einfach strukturiert und bleiben trotzdem differenziert in ihrer Anordnung (Belichtung, Besonnung, Ausblicke, Einblicke) und dem vorgeschlagenen flexiblem Wohnungsmix. Die Grundprinzipien der barrierefrei anpassbaren Wohnungen sind ähnlich – es gibt keine reinen Nordwohnungen,
die Nasszellen sind um (bei den Punkthäusern) und an (Riegeln) der Erschließung orientiert und es werden ausreichend nicht zu sehr einsichtige Freiflächen vorgesehen.

AUSSENRAUM | DIFFERENZIERTE QUALITÄTEN
Die Anordnung der Baukörper schafft einen differenzierten Außenraum. Der öffentlichere Freiraum an der Wohnstraße und den Quartiersplätzen lässt vielfältige Nutzungen durch die Bewohner zu – Spazieren, soziale Interaktion, Austausch, Spielen, Sitzen und Beobachten. Spezielle Außenmöbel bieten Pflanzbeete, Sitzflächen und Sandspielflächen auf kleinem Raum und zonieren die Quartiersplätze und die Wohnstraße. Zusätzlich zu dieser Begegnungsfläche werden zwischen den Baukörpern halböffentliche Grünflächen und Spielplätze angeordnet. Baumreihen zonieren diese Ruhezonen und spenden Schatten. Die Wohnungen im Erdgeschoß haben direkte Ausgänge und Terrassen hin zu privaten Gärten. Diese Privatgärten sind so angeordnet und orientiert, dass möglichst viel Privatheit und Besonnung ermöglicht wird. Auch an den Terrassen sind Pflanzbeete angeordnet. Diese privaten Beete ziehen sich als Brüstung auf den Terrassen der Obergeschoße weiter und ziehen das Grün an der Fassade hinauf bis zu den Dachterrassen.

KONSTRUKTION | MATERIALITÄT
Die Wohnanlage wird als effizienter Stahlbetonbau mit wirtschaftlichen Spannweiten und klarem statischen Konzept angedacht. Die Fassade ist als Putzfassade mit Lochöffnungen geplant. Dabei werden die zwei Baukörpertypen jeweils anders färbig und in der Struktur differenziert behandelt (Kratzputz mit linearer Struktur bzw. grober Rieselputz). An den Ecken wird der Baukörper aufgelöst, die Untersichten sind glatt verputzt. Die Brüstungen der Loggien sind auf einer Seite als Pflanzbeet verputzt ausgeführt und auf der anderen Seite durch offenere Geländer (Glas, Stabmetall) gegliedert. Der Bodenbelag der Wohnstraße und Quartiersplätze ist aus Farbasphalt angedacht, die anderen Oberflächen der Außenanlagen sind aus natürlichen Materialien wie Holz und Beton geplant.

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